Methoden und Bedeutung naturkundlicher Rezeption und Kompilation im «Jüngeren Titurel»
Hans Henning Rausch
Lange Zeit für ein Werk Wolframs von Eschenbach gehalten, geriet der «Jüngere Titurel» im 19. Jahrhundert unter die negativ eingeschätzten Werke des Epigonentums im 13. Jahrhundert. Der Nachweis vorzüglicher naturkundlicher Kenntnisse des Autors Albrecht führt zu der Möglichkeit, die Nutzung naturkundlicher Elemente für die erzählerische Darstellung zu beschreiben. Ausgehend von dem naturkundlichen Kenntnisstand von Isidor von Sevilla bis zu Albertus Magnus gibt Albrecht seinem grossen epischen Werk ein besonders tragfähiges System von Verweisen mit, dessen Erschliessung hier zur Anregung neuer Interpretation führt.