Migrationsbarriereschichten auf Weich-PVC
Plasmabeschichtung bei Atmosphärendruck zur Erhöhung der Verwendungsdauer von Folien aus Weich-PVC
Folien aus Weich-PVC werden in zahlreichen Anwendungsfeldern eingesetzt. Beispiele sind die Folierung von Küchenfronten, Kunstleder-Verblendungen im Automobil-Innenbereich oder die Veredelung von Bauprodukten aus Hart-PVC (Fensterprofile, Haustürfüllungen etc.). Der Einsatz wird durch die darin enthaltenen Additive (z. B. Weichmacher) allerdings eingeschränkt: Mit zunehmender Lager- bzw. Nutzungsdauer migrieren Weichmacher an die Oberfläche, was dort häufig zu Haftungs- und Materialproblemen führt. Dies kann sich z. B. in einer Schwächung der Klebverbindung oder in einer Versprödung des PVC äußern. Zur Erhöhung der Nutzungsdauer wurden Weich-PVC-Folien mittels Atmosphärendruck-Plasmen aktiviert und beschichtet. Dazu wurden geeignete organische und siliziumorganische Precursoren abgeschieden und die Schichten hinsichtlich ihrer Sperrwirkung gegenüber Weichmacher-Migration beurteilt. Es konnte gezeigt werden, dass durch simultane Plasma-Polymerisation (Co-Polymerisation) von zwei Precursoren Schichten abgeschieden werden können, welche die Migration von Additiven behindern und die Klebeignung positiv beeinflussen. Die im Projekt erarbeiteten Grundlagen führen zu einer längeren und vereinfachten Lagerhaltung der PVC-Folie, einer höheren Prozesssicherheit beim Einsatz (Kaschieren) und erhöhen die Lebenszeit, da die Materialeigenschaften länger erhalten bleiben.