Minderheitenschutz in Rumänien
Eine Bestandsaufnahme gesetzlicher Normen unter Berücksichtigung der konkreten Lage nationaler Minderheiten
Anisoara Moldovan
Mit seinen zwanzig anerkannten nationalen Minderheiten weist Rumänien eine beachtenswerte ethnische Vielfalt auf. Für die Erhaltung dieser kulturellen Diversität, die einen Gewinn für die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit darstellt, müssen politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, so dass die nationalen Minderheiten ihre Andersartigkeit bewahren und weiterentwickeln können. Dabei dürfen jedoch die demografischen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten, die das Leben der Minderheiten bestimmen, nicht außer Acht gelassen werden. Somit steht der Staat in dem Bestreben nach einem effektiven Schutz der Minderheiten vor der Herausforderung, sein Minderheitenschutzsystem flexibel genug zu gestalten, um den verschiedenen Bedürfnissen und Interessen der nationalen Minderheiten gerecht zu werden.
Diese Untersuchung soll ein ganzheitliches Bild der Situation der nationalen Minderheiten Rumäniens vermitteln, das nicht nur deren rechtliche Lage beleuchtet, sondern diese auch in Relation zu den Besonderheiten jeder Gruppe und ihren Interessen setzt. Es wird dabei veranschaulicht, inwieweit das innerstaatliche Minderheitenrecht den konkreten Bedürfnissen und Wünschen der nationalen Minderheiten angemessen entgegenkommt und wo etwaige Defizite liegen.