Mir doch egal
Über die Gleichgültigkeit
Christian Feldmann, Monika Herrmann, Klaus Hofmeister, Gerhard Kromschröder, Christian Modehn, Tonio Postel, Roderich Reifenrath, Friedrich Schorlemmer, Gunhild Seyfert, Fulbert Steffensky, Eva Tillmetz, Doris Weber
Was richtet sie an, die Gleichgültigkeit, die in dem schrecklich leeren Wort: ‚Ist mir doch egal!‘ ihren Ausdruck findet? Mit der kraftlosen Gleichgültigkeit fängt das Unglück in der Welt an. Das lauwarme Gefühl, das sich weder zu einem Ja noch zu einem Nein aufraffen will, setzt am Ende alles Menschliche dem Kältetod aus. Dabei ist der Mensch nicht von Natur aus gleichgültig. Wenn er sich gleichgültig zeigt, kann dies Ausdruck von Überforderung sein. Wem alles zu viel ist, dem wird schnell alles egal. Gleichgültigkeit dient auch als Schutz. Denn wer die Flut von Leid ganz ungefiltert in seine Gefühle aufnimmt, der versinkt in der eigenen Betroffenheit.