Mirandolina
Carlo Goldoni, geboren in Venedig 1707, gilt als der größte Komödiendichter der italienischen Literatur. Er schrieb rund 140 Komödien, darunter ‚Der Diener zweier Herren‘, ‚Der Lügner‘, ‚Mirandolina‘, aber auch Tragikomödien und 55 Libretti für Singspiele. In seinen Stücken knüpfte er an die großartige Tradition der Commedia dell’Arte an und verlieh den schillernden Figuren Truffaldino/Arlecchino, Pantalone, Brighella neuen Glanz.
‚Mirandolina‘ ist Goldonis bekannteste Komödie – und, wie der Übersetzer und Goldoni-Experte Heinz Riedt in einem seiner beiden dem Werk zugeordneten Nachworte schreibt, ‚die Darstellung weiblicher Psychologie und Verführungskunst par excellence. … Wie bei allen großen Komödien ist die Fabel die einfachste der Welt: Mirandolina, Besitzerin eines Gasthofs, entspricht dem letzten Willen ihres verstorbenen Vaters und heiratet den Bedienten Fabrizio. Doch zuvor muss sie sich des Marchese di Forlipopoli erwehren, der ihr – Geld besitzt er nicht – eine nicht näher definierte Protektion verspricht, und des Conte di Albafiorita, der sie mit reichen Geschenken überhäuft. Den dritten adeligen Gast aber, den bis dato erbitterten Weiberfeind Cavaliere di Ripafratta, zwingt Mirandolina höchstselbst in die Knie.‘