Miss Terry
Liza Cody, Martin Grundmann, Else Laudan
Die Londoner Grundschullehrerin Nita Tehri führt ein leises Leben. Sie sucht keinen Streit, ist freundlich zu Nachbarn und Kolleginnen und Kindern, buchstabiert geduldig ihren Namen, wenn man sie Miss Terry nennt.
Eines Morgens wird gegenüber von Nitas Haus ein Müllcontainer abgestellt, leicht angerostet und verbeult, für den Bauschutt einer Sanierung. Er bleibt dreieinhalb Minuten leer, von da an landet alles Mögliche darin: Fastfoodverpackungen, Rigipsplatten, Altbautüren, Weihnachtsbäume, Abfallsäcke, Öfen … Manches verschwindet über Nacht wieder, manches bleibt. Wenn er voll ist, wird der Container ausgetauscht, und der wundersame Reigen beginnt von vorn.
Dann steht nach Feierabend ein Polizist vor Nitas Tür. Stellt ihr Fragen, die immer unverschämter werden. Ob ihr wer aufgefallen ist, der heimlich Dinge im Container entsorgt? Warum sie so oft aus dem Fenster guckt? Ob es zutrifft, dass sie bis vor kurzem dicker war? Der Grund für all das: Man hat im Container eine Babyleiche gefunden und verdächtigt – na, wen wohl? – die alleinstehende junge Frau mit der braunen Haut. Nun wird Nita bespitzelt, angefeindet, vom Unterricht suspendiert. Irgendwann muss sie sich fragen: Wem nützt es, sie so zum Opfer zu machen? Wer hat hier wirklich Dreck am Stecken?