Mit Eispickel und Stethoskop
Christine Kopp, Oswald Oelz
Mit 5 Jahren unternahm er seine erste Bergtour, mit 8 träumte er vom Himalaja, mit 16 stand er auf dem Matterhorn und kletterte den 6. Schwierigkeitsgrad: Die alpinistische Karriere von Oswald Oelz verlief steil und geradlinig. Und sie führte ihn weiter in die grossen Wände der Alpen – Eigernordwand,
Matterhorn-Nordwand, Walkerpfeiler – und in den Himalaja, wo der Mount Everest nur einer der verschiedenen Gipfel ist, die er erreichte. Als dritter Bergsteiger überhaupt führt er die ‚Seven Summits‘ in seinem bergsteigerischen Palmarès auf, die höchsten Gipfel der sieben Kontinente.
‚Mit Eispickel und Stethoskop‘ ist keinesfalls ein abschliessender Lebensbericht des Autors, der noch manche – nicht nur alpinistische – Ziele erreichen will. Vielmehr schildert Oelz mit viel Humor, Selbstironie und zuweilen auch kritischer Distanz die Schlüsselerlebnisse, die seine persönliche wie alpinistische Entwicklung geprägt haben; er erzählt von spektakulären Unfällen und dramatischen Rettungsaktionen, an denen er beteiligt war und von seinen grossen Gipfelerfolgen, die er als Begleiter von Freunden wie Reinhold Messner, Reinhard Karl, Marcel Rüedi und vielen anderen dank Begeisterung, Leidensfähigkeit und – wie er immer wieder betont – viel Glück erleben durfte. Ausserdem gibt uns der Mediziner Oelz Einblick in seine wegweisenden
Forschungen, und er macht sich seine Gedanken über grundlegende Themen wie etwa den Umgang mit der Angst in den Bergen, die Erfahrung des Todes von Bergfreunden oder die ganz zentrale Frage, warum Extrembergsteiger dieses Spiel der Gefahren und Leiden überhaupt auf sich nehmen.
Das ebenso spannende wie tiefgründige Buch ist mit 185 Aufnahmen aus dem Privatarchiv von Oswald Oelz illustriert, die bisher weitgehend unveröffentlicht sind. Sein Zielpublikum reicht weit über den Kreis der aktiven Alpinistinnen und Alpinisten hinaus.