Mit Spaten, Charme und Strohhut. Aus dem reichen Arbeitsleben eines barocken Gartenputtos
Silke Opitz
Erstmals wird der barocke Molsdorfer Schlossgarten mittels historischer (Bild-) Quellen anschaulich dar- und in den zeitgeschichtlichen bis gegenwärtigen Kontext gestellt. Schloss Molsdorf unter Gustav Adolf von Gotter (1692-1762) erfährt somit Beachtung wie Betrachtung aus eines bisher weniger eingenommenen Perspektive – von der „Gartenseite“ aus. Zahlreiche mit dem Thema der barocken Gartenkunst, aber auch mit dem Anwesen an sich verbundene Persönlichkeiten und Ereignisse – etwa der Besuch der jungen Königin Viktoria oder das Pomologische Cabinet Sickler/Bertuch, vom aus Molsdorf gebürtigen Zuckerbäcker Ernst Heinrich Gebhard modellliert – sind zu einer lebendigen und reich illustrierten Geschichte verwoben. Diese erzäht ein launiger Gartenputto (im Porträt um 1730 festgehalten vom Maler Jacob Samuel Beck), der ab und an auch eine Kunsthistorikerin zu Wort kommen lässt. Somit sollen sich nicht nur (Gartenkunst-) interessierte Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche als Leser_innen angesprochen fühlen, wozu auch das frische Layout des Magazins entschieden beiträgt.