Modell Deutschland.
Andreas H Apelt, Tilman Mayer, Karl-Heinz Paqué
Die Deutschlandforschung nahm lange Zeit eine historische und zeitgeschichtliche Dimension an, die vor 1989 kritisch auf die bestehenden Verhältnisse gesehen und bezüglich der DDR eigentlich immer eine systemtranszendente Perspektive eingenommen hat. Es war richtig, vor 1989 auf das eine Deutschland zu »hoffen«. Aus wirtschaftlicher Sicht hat Deutschland die Folgen der Teilung bereits überwunden.
Die Konferenz widmet sich der Frage, ob Deutschland im europäischen und sogar globalen Kontext, 23 Jahre nach der Wiedervereinigung, als Modell bezeichnet werden kann. Für jeden sozialwissenschaftlichen Analytiker ist klar, dass die Unterscheidungsmöglichkeit zwischen Ost und West in allen Bereichen nach wie vor die zentrale Unterscheidungskategorie darstellt.
Deutschlandforschung wird künftig mehr und mehr als Plattform für Sichtweisen und Untersuchungsansätze dienen, die sich auf ein Deutschland richten, das die Teilung noch wahrnimmt, das erfolgreiches Zusammenwachsen in aktuellem wie in weiterem historischen Rückblick reflektiert und das darüber hinaus den Status eines Modells anzunehmen beginnt.
Vorwort der Herausgeber