Moeller van den Brucks Geschichtsphilosophie
Bd. 1: «Ewige Urzeugung» – «Ewige Anderswerdung» – «Ewige Weitergabe»- Bd. 2: Rasse und Nation – Meinungen über deutsche Dinge – Der Untergang des Abendlandes
Michel Grunewald
Die geschichtsphilosophische Dimension des Werkes von Moeller van den Bruck ist in den Arbeiten, die ihm bisher gewidmet wurden, nicht berücksichtigt oder nur als Randerscheinung behandelt worden. Es ist dieser zentrale Aspekt von Moellers Schaffen, der hier im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Unter Heranziehung des unveröffentlichten Manuskripts , der ebenfalls unveröffentlichten Aufsatzsammlung und des bisher zum Teil mißverstandenen Essays über Oswald Spenglers wird hier der Versuch unternommen, Moeller van den Brucks Geschichtsphilosophie zu beleuchten, wie sie sich zwischen 1906 und 1920 entwickelt hat. Moellers geschichtsphilosophisches System ist ein integrierender Bestandteil des nationalpädagogischen Programms, das bis zuletzt im Hintergrund seines Werkes stand. Grundlage dieses Systems ist ein ständiges Bemühen, für eine «Metaphysik der Wirklichkeit» zu werben, die die beiden großen philosophischen Traditionen des westlichen Denkens vereinigen soll. Vor diesem Hintergrund privilegiert Moeller van den Bruck als Vertreter eines integralen Nationalismus wie auch als Nachfolger Hegels die Rolle der Völker als Agenten der Geschichte.