Moschusduft
Apologetik und Proklamation in den Schriften Bahá'u'lláhs
Shahnam Izadpanah
Das vorliegende Buch befasst sich mit einigen der heiligen Schriften Bahá’u’lláhs, die entweder einen „apologetisch“, beweisführenden Charakter aufweisen oder die Proklamation Seines Anspruches beinhalten. Bei Schriften ersterer Kategorie wird in Ansätzen versucht, die Logik in ihrem Aufbau, als auch die Logik ihrer Argumente, die zur Darlegung der Wahrheit der Sache Gottes vorgebracht werden, zu ergründen. Bei der Untersuchung der proklamatorischen Werke geht es in erster Linie um die Stufe, die Seine Heiligkeit Bahá’u‘lláh für Sich beansprucht, aber auch inwiefern und auf welche Weise Seine göttliche Offenbarung den Menschen verkündet wird. Während eine „Proklamation“ ein öffentlicher Aufruf, eine Bekanntmachung oder öffentliche Erklärung ist, meint „Apologetik“ die inhaltlich-theologische Begründung des eigenen Glaubens aufgrund von Vernunftsbeweisen, die argumentative Auseinandersetzung mit anderen Positionen und nicht zuletzt die Verteidigung der Proklamation gegen polemische Angriffe. Apologetik ist eine Form der intellektuellen Selbstreflexion für die Gläubigen der Sache Gottes selbst.
Die Bahá’í-Apologetik erweist allein durch ihre Methode, dass der Glaube Gottes nicht blind angenommen wird, sondern sich durch die Vernunft begründen lässt und zeugt so unmittelbar für das Prinzip der Harmonie zwischen Wissenschaft und Religion. Jede Religion muss sich auf dem Feld der Vernunft bewähren können; die Apologetik ist ein Weg, wodurch sich der logisch-rationale Charakter der Religion erweist. Die Absicht in Bahá’u’lláhs apologetischen Werken ist es demnach die Kredibilität und die Plausibilität der Offenbarung als objektive Wahrheit zu demonstrieren.