Motivation, Emotion und kognitive Prozesse beim Lernen in der Lernwerkstatt
Ergebnisse einer quantitativen Fragebogenstudie und einer qualitativen Videostudie mit Grundschulkindern
Angelika Meier
Lernwerkstätten als außerschulische Lernorte bieten authentische Lernumgebungen für eigenständiges, handlungsorientiertes und entdeckendes Lernen. Damit soll den Schülerinnen und Schülern das Verfolgen eigener Lernwege und die aktive Konstruktion von Wissen ermöglicht werden. Gleichzeitig können mit den Lernwerkstätten auch günstige Voraussetzungen für motiviertes und kognitiv aktives Lernen geschaffen werden. Bislang liegen jedoch noch kaum gesicherte Erkenntnisse zu den Wirkungen bei den Lernenden vor.
Vor dem Hintergrund des Angebots-Nutzungs-Modells befasst sich die vorliegende Studie mit der Analyse des emotionalen Erlebens, des Lernverhaltens und der kognitiven Prozesse von Schülerinnen und Schülern der 4. – 6. Jahrgangsstufe bei der Beschäftigung mit Lernstationen in Lernwerkstätten. Hierfür wurde ein multimethodischer Ansatz gewählt, bei dem die Sicht der Lernenden mit einem Fragebogen erhoben und die Nutzung der Lernangebote mit Videobeobachtungen untersucht wurde. Die Untersuchung liefert Ergebnisse dazu, wie Merkmale von Lernenden mit Merkmalen von Lernumwelten bei selbstgesteuerten Lernprozessen zusammenwirken. Aus den Ergebnissen werden Hinweise für die Gestaltung von motivierenden und kognitiv anregenden Lernangeboten in der Praxis abgeleitet.