„Murmurs of Earth“
Musik- und medienästhetische Strategien um 1800 und ihre Postfigurationen in der Gegenwartskultur
Bettina Schlüter
Im Kontext eines umfassenden Rearrangements diskursiver Strukturen um 1800 werden auch Veränderungen innerhalb der Musik wirksam, die als grundlegende mediale Neudisposition verstanden werden können. Dabei sind diese Modifikationen in ein Netzwerk von Bestimmungsleistungen unterschiedlicher Provenienz eingebunden, das sich alsbald zu einem regelrechten ‚Sinnprojekt‘ verdichtet. Dessen nähere Konturierung sowie seine vielfältigen Postfigurationen und intermedialen Spielarten innerhalb unserer Gegenwartskultur stehen im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Hier werden zugleich Strategien der ästhetischen Gestaltung und theoretischen Reflexion mit in den Blick genommen, die sich jeweils auf ihre eigene Weise mit diesem ‚Sinnprojekt‘ auseinandersetzen.
Im Rahmen dieser musik-, kultur- und medienwissenschaftlichen Betrachtungen kommen insbesondere folgende Phänomene zur Sprache: die mediale Disposition von ‚Tonkunst‘ um 1800 – ‚Klassik‘ und ‚classic‘ – die Ästhetik digitaler Klänge – Marvin Minskys ‚Geistesgesellschaft‘ – ‚Brain Opera‘ – filmästhetische Konzeptionen bei Cameron und Lynch – Sound Libraries und Sound Tracks.