Musikgeschichte Wittenbergs im 16. Jahrhundert
Quellenkundliche und sozialgeschichtliche Untersuchungen
Jürgen Heidrich, Ulrich Konrad, Hans Joachim Marx, Marie Schlüter, Martin Staehelin
Wittenberg entwickelte sich im 16. Jahrhundert zu einem Kulminationszentrum städtischer Musikkultur – überregional bedeutend für die praktische sowie theoretische Musikpflege. Diesem Beispiel nähert sich die Autorin institutionen- und sozialgeschichtlich ausgerichtet. In den Blick genommen werden als Hauptinstitutionen städtischer Musikpflege die Schlosskirche, die Stadtkirche und die Universität. Das umfangreiche, weitgehend unedierte Quellenmaterial wird zu weiten Teilen erstmals unter musikhistorischen Fragestellungen bearbeitet. Gegenstand des Interesses ist dabei sowohl der theoretische, humanistisch geprägte Diskurs über Musik als auch ihre praktische Ausübung. Zudem wird aufgrund der Rekonstruktion von Wittenberger Bibliotheken und Sammlungen ein Profil ihrer Bedeutung für die Bewahrung, die Vervielfältigung, den Vertrieb und die praktische Umsetzung von Musik erstellt. Am Fallbeispiel Wittenbergs wird das vielschichtige Phänomen des Beziehungsgeflechts zwischen Stadt und Musik in der Frühen Neuzeit entfaltet.