Muslime in der Schweiz
Brigit Allenbach, Martin Sökefeld
Die Diskussionen um Minarette, Islam und Muslime sind von grosser politischer Brisanz und geprägt von Emotionen. Die Debatte über Muslime und Islam vermischt sich zudem mit dem Diskurs über Einwanderung und AusländerInnen bzw. MigrantInnen. Beide Debatten berühren zutiefst das Schweizer Selbstverständnis. Es scheint, dass sich in ‚den Muslimen‘ generelle Vorbehalte gegen ImmigrantInnen schlechthin fokussieren und potenzieren, die von einem nicht geringen Prozentsatz der Bevölkerung geteilt werden. Muslime werden oft als die paradigmatischen ‚Fremden‘ gesehen, die den Wertekanon und die Rechtsordnung der Schweizer Gesellschaft in besonderem Masse in Frage zu stellen und zu bedrohen scheinen. Die Beiträge des Buches ‚Muslime in der Schweiz‘ thematisieren verschiedene Aspekte des muslimischen Lebens in der Schweiz: Religion/Religionszugehörigkeit als Spannungsfeld normativer Exklusion; Inkorporationsprozesse im Kontext von Bauprojekten und Öffentlichkeitsarbeit; Widersprüche und Konflikte muslimischer Identitätspolitik im diskursiven Kontext der Schweiz; Spannungsfelder von Zuschreibung, Abgrenzung und Umdeutung; Gestaltung und Legitimation islamischer Religiosität; Perspektiven männlicher Jugendlicher auf den Islam; der Islam aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen. Zudem wird ein Blick auf die Praxis geworfen: einerseits wird über Erfahrungen in Basel berichtet, andererseits werden juristische Fragen im Zusammenhang mit der Etablierung des Islam in der Schweizer Gesellschaft erörtert.