Nachhaltiges Wohlbefinden.
Das beanspruchte Entwicklungsverständnis der internationalen Staatengemeinschaft und dessen Messung anhand des Basic Development Index (BDI).
Daniel Dückers
Was genau versteht die internationale Staatengemeinschaft unter »Entwicklung«? Das Buch beantwortet die Frage und bietet damit einen grundlegenden Bezugspunkt zur systematischen Reflexion über Entwicklung und Fortschritt. Mit der Konstruktion des Basic Development Index (BDI) wird das Entwicklungsverständnis unmittelbar auf empirische Gegebenheiten bezogen und mit zahlreichen Weltkarten illustriert.
Die Identifizierung des Verständnisses erfolgt anhand von Abschlusserklärungen der großen UN-Konferenzen, vom Earth Summit in Rio bis zu den Sustainable Development Goals (SDG). Es findet sich eine Fülle an Entwicklungszielen – mit Hilfe genauer Textanalysen erschließen sich jedoch wenige übergeordnete Annahmen, auf die sich sämtliche Ziele zurückführen lassen. Damit steht Entwicklung für eine Annäherung an eine Gesellschaft, in der allen Mitgliedern ein »gutes Leben« ermöglicht ist, ohne Andere einzuschränken – eine Gesellschaft »nachhaltigen Wohlbefindens«. Das Leben gilt dann als gut, wenn es sieben Ansprüchen genügt: Rechte, Gleichheit, Freiheit, Persönlichkeitsentfaltung, Gesundheit, Sozialität und »Brüderlichkeit«. Diese »Meta-Ziele« von Entwicklung erhalten durch die Zuordnung der explizit von den Staaten aufgestellten Entwicklungsziele präzise Bedeutungen und sind anhand von Zuweisungsregeln definiert.
Der hierauf aufbauende BDI weist einen Gesamtwert je Land sowie alle sieben Meta-Ziele und die Nachhaltigkeitsqualifizierung des Entwicklungsverständnisses der internationalen Staatengemeinschaft einzeln aus. Es sind 145 Länder erfasst, in denen 98 Prozent der Weltbevölkerung leben.