Neo-Konfuzianisches Herrscherideal und politische Wirklichkeit in der Südlichen Song-Dynastie (1127-1279) von Ommerborn,  Wolfgang

Neo-Konfuzianisches Herrscherideal und politische Wirklichkeit in der Südlichen Song-Dynastie (1127-1279)

Zhu Xis Memoranden aus dem Jahr 1194 und die Politik am Kaiserhof

Der Philosoph Zhu Xi (1130-1200) ist der wohl einflussreichste Vertreter des sich in der Song-Zeit (960-1279) herausbildenden Neo-Konfuzianismus. Tätigkeiten als Beamter in der staatlichen Administration eher aus dem Weg gehend, widmete er sich in der Hauptsache dem Lehren sowie dem Studieren und Kommentieren der überlieferten Schriften des Konfuzianismus und befasste sich intensiv mit denWerken seiner neo-konfuzianischen Vorgänger aus dem 11. Jh. Auf dieser Grundlage konzipierte er seine eigene umfassende Lehre. Das bedeutet aber nicht, dass Zhu Xi sich aus dem politischen Geschehen seiner Zeit heraushielt. Seine fundamentalistischen moralischen Überzeugungen, deren Prinzipien eng mit seiner Ontologie und Kosmologie verbunden sind und auf dieser Grundlage den Anspruch universaler Wahrheit erheben, bildeten für ihn auch den Maßstab für das praktische Handeln in Politik und Gesellschaft. Als er imSommer 1194 zum Tutor des jungen Kaisers Ningzong (reg. 1194-1224) ernannt wurde, hegte er die Erwartung, den Monarchen durch den Einfluss seiner Lehren in einen moralischen Herrscher nach dem Vorbild der idealisierten weisen Könige des Altertums umformen zu können. Dieses Vorhaben scheiterte aber an den realen Machtverhältnissen am Hof. Tatsächlich zeigen sich in den politischen Ereignissen im Kaiserpalast während der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1194, in die Zhu Xi involviert war, die für das konfuzianische China typischen Spannungen zwischen Moral und Macht wie in einem Brennglas. In den damals verfassten Memoranden und in den Gesprächen mit Kaiser Ningzong kritisierte Zhu Xi offen und rigoros die Zustände am Hof und die für das Volk oft schwierige Situation im Reich, in der Hoffnung, dass der Kaiser seine Ratschläge annehmen würde. Schon bald geriet er aber mit seiner direkten moralischen Kritik an dem Verhalten einflussreicher Personen am Hof in die dortigen Machtkämpfe und wurde deren Opfer, so dass er die Hauptstadt nach wenigen Wochen wieder verlassen musste. Seine Lehre wurde schließlich offiziell als Irrlehre etikettiert und er selbst als Häretiker gebrandmarkt.

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