Neoinstitutionalismus in der Erziehungswissenschaft
Hans Merkens
Wie werden Bildungsinstitutionen organisiert? Der Neoinstitutionalismus als Organisationstheorie wird in der Erziehungswissenschaft zunehmend rezipiert. Inwieweit sind seine Ansätze für pädagogische Organisationen anwendbar? Der Neoinstitutionalismus ist eine Organisationstheorie, die in den letzten 30 Jahren eine rasche Entwicklung insbesondere in den USA, aber auch in anderen Ländern erfahren hat. Auch in der Erziehungswissenschaft zeichnet sich zunehmend eine Rezeption dieses Ansatzes ab. Seine Grundannahme ist, dass Organisation jeweils legitimiert werden muss, um die routinemäßige Zuordnung von Mitteln zu Zwecken als rational gelten zu lassen. Dabei werden andere Rationalitätsannahmen als nur Effizienz bzw. Effektivität beansprucht. Es ist deshalb keine Überraschung, dass der Ansatz ursprünglich für die Untersuchung und Darstellung von Non-Profit-Organisationen herangezogen wurde. Für Organisationen interessiert ebenso, inwieweit es Ähnlichkeiten in ihrer Organisation gibt (Isomorphie) bzw. wie sich Ähnlichkeiten bei Typen von Organisationen ausbilden (organisationale Felder). Wichtig ist außerdem die Annahme, dass Organisationen nicht nur auf einer Rationalitätsannahme basieren, sondern in ihnen mehrere, häufig auch widersprüchliche Annahmen zugrunde gelegt werden. Das wird mit dem häufig übernommenen Begriff der Entkopplung beschrieben. Für pädagogische Organisationen treffen alle diese Merkmale zu, das wird durch Beispiele in dem Band belegt. Aus dem Inhalt: Das Konzept der Organisation Neoinstitutionalismus und offene Systeme Neoinstitutionalismus und Bürokratieansatz Institutioneller Wandel Das Akteurskonzept des Neoinstitutionalismus Institutionalisierung, Identität und Kultur