Netzwerk der Aufklärung
Neue Lektüren zu Johann Heinrich Merck
Ulrike Leuschner, Matthias Luserke-Jaqui
Johann Heinrich Merck (1741-1791) ist weniger als Dichter und Übersetzer, dafür aber umso mehr als Literaturkritiker und Korrespondenzpartner für die deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts von großer Bedeutung. Der Kanzleisekretär und Kriegsrat übte u. a. auf Herder und den jungen Goethe einen starken Einfluß aus. Er verlegte Goethes berühmte Schrift „Von deutscher Baukunst“ und finanzierte den Druck des „Götz von Berlichingen“. In den „Frankfurter Gelehrten Anzeigen“, Wielands „Merkur“ und der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek“ trat er mit vielbeachteten Rezensionen hervor. Sein Briefwechsel mit bedeutenden Protagonisten der intellektuellen Welt, u. a. Goethe, Hamann, Herder und Wieland, macht ihn zu einem Fokus des deutschen Literatur- und Geisteslebens im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. Der aus einem Darmstädter Kolloquium hervorgegangene Band, der u. a. Reproduktionen von Zeichnungen Mercks aus dem Bestand des Hessischen Landesmuseums bietet, erschließt in systematischer Ausgewogenheit Werk und Bedeutung Johann Heinrich Mercks in Beiträgen namhafter Wissenschaftler. Autoren sind u. a. Jörg-Ulrich Fechner, Marie-Therese Federhofer, Andrea Heinz, Hartmut Vollmer, Gerhard Sauder, Robert Seidel und die Herausgeber.