Netzwerke für durchgängige Sprachbildung 1
Grundlagen und Fallbeispiele
Friederike Dobutowitsch, Ute Michel, Ursula Neumann, Tanja Salem
Die Etablierung von Sprachbildungsnetzwerken im FörMig-Konzept der ›Durchgängigen Sprachbildung‹ ist das Thema dieses Buches, das als erster Teil einer zweibändigen Handreichung erscheint. Im Modellprogramm ›Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund – FörMig‹ (2004–2009) wurde – basierend auf dem Prinzip der Netzwerkbildung – ein organisatorischer Rahmen für die inhaltliche Gestaltung einer durchgängigen, kooperativen Sprachbildung entwickelt. Durch Kooperation und Vernetzung als Strukturprinzip soll die Kontinuität der Sprachbildung an den Übergängen im Bildungssystem gesichert und die Zusammenarbeit verschiedener Instanzen initiiert und aufeinander abgestimmt werden – so die Grundidee. Dass dies möglich ist, zeigen die Erfahrungen nicht nur im Modellprogramm, sondern auch in den sich anschließenden FörMig-Transferprojekten (2010–2013). Sie zeigen aber auch, dass Netzwerkbildung in diesem Sinne im bundesdeutschen Bildungsbereich kein triviales Anliegen ist. Zahlreiche Hindernisse erschweren institutionenübergreifende Vernetzung.
Die Beiträge in diesem ersten Teil erläutern die Bedingungen und VorausSetzungen für den Aufbau und die Etablierung von Sprachbildungsnetzwerken. Sie zeigen an Fallbeispielen aus Transferprojekten, welche Wege gefunden wurden, das Strukturprinzip in die Praxis umzuSetzen.
Der zweite Teil der Handreichung (FörMig Material Band 6) bietet ›Qualitätsmerkmale für Sprachbildungsnetzwerke‹, eine Zusammenfassung von Erfahrungen aus der Praxis in neun Aspekten. Diese benennen mit Beispielen illustrierte Kriterien, die für die Zusammenarbeit in Sprachbildungsnetzwerken sinnvoll und notwendig sind, zeigen Strategien für die UmSetzung auf und bieten Tipps und Literatur zum Thema.
Beide Teile der Handreichung, die von den Mitgliedern einer länderübergreifenden Arbeitsgruppe im FörMig-Transferprozess entwickelt wurden, richten sich in erster Linie an Personen, die mit koordinierenden Aufgaben in der Netzwerkarbeit betraut sind, aber auch an pädagogische Fachkräfte bzw. Lehrkräfte verschiedener Lernbereiche und Fächer, die sich vernetzen und ihre Sprachbildung aufeinander abstimmen wollen. Die Handreichung ergänzt den in der Reihe FörMig Material erschienenen Band 3 ›Durchgängige Sprachbildung – Qualitätsmerkmale für den Unterricht‹ um die strukturelle Dimension des Rahmenkonzepts sprachlicher Bildung.