Neue Untersuchungen zur Pythais-Prozession von Athen nach Delphi
Berlin Studies of the Ancient World 46
Stefanie Kühn
Die Pythais-Prozession ist ein athenisches Fest mit einigen Besonderheiten: Im Gegensatz zu den meisten anderen griechischen Prozessionen fand sie nicht periodisch statt, sondern wurde in unregelmäßigen Abständen und insgesamt betrachtet auch relativ selten durchgeführt. Dennoch besaß sie eine große politische Bedeutung, da sie die Führungsposition Athens und die Verbindung zwischen Athen und dem panhellenischen Heiligtum in Delphi hervorheben sollte. In diesem Band werden sämtliche zur Verfügung stehenden epigraphischen, literarischen und archäologischen Quellen zusammengeführt und neu ausgewertet, insbesondere das außergewöhnlich reiche Inschriftenmaterial aus der hellenistischen Epoche und der römischen Kaiserzeit, das hier erstmals in kompletter Übersetzung vorgelegt wird. Neben der Analyse und dem Vergleich der sich verändernden Teilnehmergruppen insbesondere in der hellenistischen Zeit steht die Rekonstruktion des für eine Prozession ungewöhnlich langen Weges von Athen nach Delphi im Mittelpunkt. Damit bietet der Band eine umfassende Rekonstruktion des Pythais-Rituals von der klassischen Epoche bis in die römische_Kaiserzeit. — In der Reihe BERLIN STUDIES OF THE ANCIENT WORLD erscheinen Monographien und Sammelbände aller altertumswissenschaftlichen Disziplinen. Die Publikationen gehen aus der Arbeit des Exzellenzclusters „Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“ hervor, einem Forschungsverbund der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie den Partnerinstitutionen Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Deutsches Archäologisches Institut, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Reihe ist Bestandteil der Publikationsplattform Edition Topoi. Alle Bände der Reihe sind elektronisch unter www.edition-topoi.org verfügbar.