Nicholas Kaldor und sein Beitrag zum Postkeynesianismus
Axel Peuker
Nicholas Lord Kaldor kann zu den interessantesten und originellsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts gezählt werden. Neben seinen Beiträgen zur traditionellen Mikroökonomie, seinen vielen Studien in angewandter Ökonomik, z.B. zur Einkommenspolitik, und seinen finanzwissenschaftlichen Schriften sind es vor allem seine entscheidenden Beiträge zur Herausbildung der Postkeynesianischen Alternative, die diesen Ruf begründet haben. Peuker konzentriert sich auf letztere. Kaldor war ein Ökonom, dessen theoretische Vorstellungen sich im Laufe der Zeit mehrfach tiefgreifend gewandelt haben. Die chronologische Entwicklung der Kaldorschen Theorie bestimmt daher den Aufbau der Arbeit. Zunächst werden Kaldors frühe Beiträge zur Verteidigung und Korrektur der Keynesschen General Theory sowie sein Modell der wirtschaftlichen Fluktuationen dargestellt. Anschließend stehen Kaldors berühmte Verteilungstheorie sowie seine keynesianischen Wachstumsmodelle im Mittelpunkt. Kaldors Vision einer stärker empirisch ausgerichteten ökonomischen Theorie, die die Ideen seines ersten Lehrers, Allyin Young, mit dem Keynesschen Prinzip der effektiven Nachfrage verbindet, ist das nächste Thema. Der abschließende vierte Teil beschäftigt sich mit Kaldors Kritik an den Monetaristen und Neoklassikern sowie mit der postkeynesianischen Alternative.