Nicolas Winding Refn
Kristina Köhler, Fabienne Liptay, Jörg Schweinitz, Jörg von Brincken
Nicolas Winding Refn (*1970) gehört zu den bemerkenswertesten, aber auch umstrittensten Regisseuren, die sich in der heutigen internationalen Filmlandschaft finden lassen.
Einerseits wird Nicolas Winding Refn für die Neubelebung überkommener Genrekonventionen sowie für seine höchst extravagante Bild- und Soundästhetik gefeiert. Andererseits werden ihm ein Hang zu Oberflächlichkeit und Fetischismus sowie die sensationalistische Zurschaustellung von Gewalt vorgeworfen. Tatsächlich jedoch provozieren die Filme Winding Refns vor allem durch die radikale künstlerische Konsequenz, mit der der Däne seine persönlichen Interessen und Obsessionen in höchst atmosphärische Geschichten und Bilder verwandelt. Von seinen erfolgreichen realistischen Anfängen im Gangsterdrama (z. B. „Pusher“) hat sich Winding Refn über Filme wie „Drive“ und „Only God Forgives“ bis ins nahezu Surreale vorgearbeitet und dabei eine ganz eigene filmische Handschrift entwickelt.
Die Beiträge in diesem Band ordnen das bisherige Werk Winding Refns formal, inhaltlich und generisch ein, diskutieren herausstechende Einzelaspekte und stellen übergreifende Zusammenhänge zwischen den einzelnen Filmen her.