Norm und Tugend
Besondere Morallehre
Aurelio Fernández
Die Grundlagen der Moral erläutert die Prinzipien des ethischen Handelns des Menschen. Sie will Kriterien vermitteln, um beurteilen zu können, wann seine Handlungen „gut“ oder „schlecht“ sind.
In der Besonderen Moral werden die Lebensumstände und die konkreten Frage untersucht und erläutert, die für ein sittlich einwandfreies Leben des Mannes und der Frau maßgebend sind. Anders gesagt, man betrachtet wie, wo und in welchen konkreten Umständen seines Lebens der Mensch das Gute zu tun und das Böse zu vermeiden hat.
Da alle Männer und Frauen ethisch handeln müssen und ihre Handlungen gut oder böse sein können, stellen sich folgende Fragen : Welche Bereiche ihres Lebens fallen unter die moralische Beurteilung, damit man sie als ethisch „gut“ oder „schlecht“ bewerten kann ? Wie können wir die Handlungsweise einer Person (auch unsere eigene) überprüfen, um daran das Gute oder das Schlechte ihres Tuns klar zu erkennen ? Die Antworten auf diese und weitere Fragen sind Gegenstand der Besonderen Moral.
Nicht die Anleitung zum Auswählen ist das Wichtigste; das Entscheidende ist vielmehr deutlich zu machen, wie sehr die christliche Moral darum bemüht ist, dass der Gläubige die Fülle seines Lebens erreicht und dass er gleichzeitig bis zur Gemeinschaft mit Gott und den übrigen Menschen gelangt.
Erstens: Die Besondere Moral macht deutlich, dass die sittlichen Forderungen nicht irgend ein Zusatz für den Menschen sind. Sie werden weder von der Gesellschaft, noch von den Eltern oder den Lehrern, auch nicht von der Kirche und ihren Priestern aufgezwungen, sondern gehen vielmehr aus der höchstpersönlichen Berufung des Menschen hervor, da er „von Natur aus ein sittliches Wesen ist“.
Zweitens: Die Besondere Moral macht deutlich, dass das sittliche Verhalten die freundschaftliche Beziehung der Menschen zu Gott erleichtert.
Drittens : Letztlich ist das sittliche Verhalten eine unerlässliche Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben der Menschen.
Diese Harmonie zu erreichen ist das Ziel der Moralwissenschaft ; das heißt, die Menschen sollen ein glückliches Leben haben.