NS-Justiz in Hessen
Verfolgung, Kontinuitäten, Erbe
Wolfgang Form, Theo Schiller, Lothar Seitz
Als integraler Teil der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus fungierte die Justiz nach 1933 als ein Kampf- und Vernichtungsinstrument gegen politische Gegner und Minderheiten. Allein im Gebiet des heutigen Landes Hessen wurden Tausende Männer und Frauen wegen ihrer Gesinnung oder aus nichtigen Anlässen zu schweren Strafen bis hin zum Tode verurteilt.
Nach 1945 war eine Aufarbeitung über Jahrzehnte unterblieben, Richter und Staatsanwälte wurden strafrechtlich nicht belangt.
Eine Ausstellung des Studienzentrums der Finanzverwaltung und Justiz in Rotenburg a.d. Fulda, die am OLG Frankfurt/M. und an den Standorten der Landgerichte präsentiert wurde, hat für das heutige Land Hessen die konkreten Verfolgungsmaßnahmen der Justiz in Verbindung mit der Polizei und Strafverfolgung aufgezeigt und an die Opfer erinnert.
Der Band versammelt neue Forschungsergebnisse und dokumentiert anschaulich die Ausstellung. Er sollte als Mahnung dienen, Rechtsstaat und Demokratie gegen Gefährdungen auch heute stets aktiv zu unterstützen.