Öffentliches Rechnungswesen 2000.
Vorträge und Diskussionsbeiträge einer Wissenschaftlichen Arbeitstagung der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer.
Klaus Lüder
Schneller als selbst von Optimisten erwartet, kündigt sich derzeit unter dem Druck leerer Kassen auch in Deutschland ein Umbau der Verwaltungsführung und des öffentlichen Rechnungswesens an. Dies gilt insbesondere für die kommunale Verwaltungsebene, hier ausgelöst durch die Bemühungen, mit Hilfe management-orientierter Verwaltungsführung und dezentraler Ressourcenverantwortung die Effizienz und Effektivität des Verwaltungshandelns nachhaltig zu steigern (Stichworte: Neues Steuerungsmodell, Verwaltungscontrolling, New Public Management). Die im Rahmen einer derart reformierten Verwaltung notwendigen Steuerungs- und Rechenschaftslegungsinformationen liefert das traditionelle, auf die Erfassung von Zahlungen beschränkte öffentliche Rechnungswesen in Deutschland nicht oder nur unvollkommen. Einen Reformbedarf gibt es aber auch – allerdings in geringerem Maße – in Österreich und in der Schweiz.
Sowohl konzeptionelle Vorstellungen als auch umfangreiche Anwendungserfahrungen im Ausland liegen inzwischen vor. Die Arbeitstagung »Öffentliches Rechnungswesen 2000«, die am 13. und 14. September an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer stattfand, hatte vor diesem Hintergrund den Zweck einer Bestandsaufnahme und Bewertung des öffentlichen Rechnungswesens in den deutschsprachigen Ländern, der Präsentation der Grundzüge eines Reformkonzepts für das öffentliche Rechnungswesen und eines Meinungs- und Gedankenaustausches darüber zwischen Wissenschaft und Praxis. Schließlich und nicht zuletzt sollte damit auch ein Beitrag zur Umsetzung der derzeit (mindestens auf kommunaler Ebene) politisch spruchreifen Reform des öffentlichen Rechnungswesens geleistet werden.
Mit diesem Band werden die Schriftfassungen der Referate, die Workshop-Protokolle und die Diskussionsprotokolle vorgelegt. Die Beiträge von Mäder / Schedler (1. Teil), Lüder / Kampmann (2. Teil) und Lüder (3. Teil, »Finanzielles Rechnungswesen«) waren nicht Gegenstand der Diskussion – sie wurden zusätzlich in den Band aufgenommen.
Aus dem Vorwort des Herausgebers