Ohnmaßgeblicher Vorschlag
Wie GOTTES Wort denen Armen zur Erbauung um einen geringen Preiß in die Hände zu bringen
Carl Hildebrand Freiherr von Canstein
Diese Schrift ist die ›Geburtsurkunde‹ der ersten deutschen Bibelanstalt. Ihr Verfasser, Carl Hildebrand von Canstein (1667–1719), war mit Phillip Jakob Spener (1635–1705) befreundet. Der Förderer der Glauchaschen Anstalten publizierte im März 1710 in Absprache mit August Hermann Francke (1663–1727) die Vorstellungen, die beide seit einem Jahrzehnt bewegten: die Bibel von einem stehenden Satz und zu einem geringen Preis zu drucken, sodass jedermann die Heilige Schrift erwerben und lesen könne. Canstein erwies Francke einen Freundschaftsdienst und gab mit diesem Aufruf den Anlass zur Gründung der erst 1755 nach ihm benannten Bibelanstalt. Es erschienen im Sommer 1712 nach einigen Vorbereitungen das Neue Testament zu einem sehr günstigen Preis von zwei Groschen und ein Jahr später die Hausbibel für zehn Groschen. Über zweihundert Jahre wurden in der den Franckeschen Stiftungen zugeordneten Bibelanstalt viele Millionen Bibeln gedruckt.
Die zweite Auflage gibt den Text zur besseren Lesbarkeit in Transkription wieder.