Okoliste 2
Spätneolithische Keramik und Siedlungsentwicklung in Zentralbosnien
Robert Hofmann
Die Ausbreitung agrarischer Wirtschaftsweise nach Europa erfolgte in einem vielschichtigen und folgenreichen Prozess, der zwischen ca. 6500–5700 v. u. Z. zunächst weite Teile Südosteuropas und später auch Mitteleuropa erfasste. Die neue Wirtschaftsweise führte zu erheblichen demographischen, ökonomischen und sozialen Veränderungen, so dass im südosteuropäischen Spätneolithikum (5200–4500 v. u. Z.) komplexe Siedlungssysteme entstanden. In einem bosnisch-deutschen Forschungsprojekt wurde die Entwicklung einer entsprechenden Gesellschaft während des Spätneolithikums und der frühen Kupferzeit in Zentralbosnien untersucht.
Im Fokus des Bandes »Okolište 2« steht die Vorlage der keramischen Funde, deren technologische und stilistische Variabilität in zeitlicher Tiefe verfolgt und in Bezug gesetzt wird zur Entwicklung von Wohnarchitektur und Bebauungsstrukturen in der großen Tellsiedlung Okolište. Dabei ergibt sich ein verdichtetes Gesamtbild der regionalen Siedlungsdynamik.