Ophelia Wasserleichenlyrik.
Ausnehmend eiskalt. In der Tradition der Wasserleichenpoesie.
Manfred H. Freude
Ophelia Wasserleichenlyrik Gedichte zur Wasserleichenpoesie.
Ophelia und die Wasserleichen:
und die Rimbaudrezeption im deutschen Expressionismus.
Die Wasserleiche.
Zur Identifizierung eines Unbekannten.
Bitte um Mithilfe an die Öffentlichkeit.
Ophelia Wasserleichenlyrik Ausnehmend eiskalt.
In der Tradition der Wasserleichenpoesie.
In den Sarg legte man einen Strauß Agapanthus.
Ophelia Wasserleichenlyrik
Ausnehmend eiskalt. In der Tradition der Wasserleichenpoesie
Ausnehmend eiskalt
Blaue Hautfarbe. Aufgedunsen.
Vollkommen tonlos.
Aufgerissener Mund und Augen.
Gräser zwischen den Zähnen.
Kleiderlos angeschwemmt.
Keinesfalls Kinderlos.
Kein natürlicher Tod.
Hinter Ohren Froschlaich.
Ein zartes Pfeifen
Aus Öffnungen.
Am Lenkrad ersoffen.
Als man zur Hilfe eilte,
Ins Hochwassergebiet.
Wobei die Straße tiefer fuhr,
War das Wasser schneller.
Kein Entkommen.
Als man ihn aus dem Schlamm zog,
Fand man nur Spuren.
Keine Erinnerungsstücke.
Identifizierung: An Hand
Des eingeschweißten Führerscheins.
War nur Wirrwarr.
Asyl des Toten.
Kommt, kommt dort liegt der Tod im See.
Er trieb vom Fluss her.
Weit, von der Brücke heran.
Sagen wir ihm guten Tag zusammen,
Wer plaudert, vertreibt sogar den Tod.
Ein Schauer im Vorübergehen.
Der See ist nun ein Heim des Toten.
Du siehst, das Leben ist kein Leben.
Kahl und fahl, zu müd zum Leben.
Die Pläne einer Kahnfahrt … verschoben.
Enten schnattern im Schatten.
Schilfrohrsänger singen ein Requiem.
Es ist, als klang der Regen – leicht.
Nun treibt er ständig an das Ufer.