Optimality in Complexity
The Case of Polish Consonant Clusters
Marzena Rochon
Die vorliegende Studie untersucht die Relation zwischen Komplexität der Strukturen und Ökonomie der Elemente (Prinzipien) in der Organisation des sprachlichen Wissens. Im Fokus stehen Analysen der Prinzipien, die sich auf die phonetische Komponente (PF) des Lexikoneintrags beziehen. Diese Untersuchung zeigt, dass die Veränderungen der phonetischen Struktur nicht arbiträr sind, sondern als eine Resultierende von verschiedenen konkurrierenden Tendenzen angesehen werden sollten, deren Rangordnung sich auch ändern kann. Eine der wichtigsten Tendenzen ist die artikulatorische Ökonomie, die sich in Optimierungen der gesturalen, segmentalen und prosodischen Ebene auf verschiedene Weise äußert. Die Optimierung einer Ebene ist jedoch nur bis zu einem gewissen Grad möglich, weil sie von der steigenden Komplexität der Strukturen auf der anderen Ebene blockiert wird. Diese Beobachtung führt zu der Schlussfolgerung, dass die linguistischen Strukturen nicht simultan von mehreren Minimierungen affektiert werden können. Die Basis für die Untersuchung bilden komplexe konsonantische Verbindungen im Polnischen, die sowohl aus der diachronen als auch synchronen Perspektive analysiert worden sind. Alle vorgeschlagenen Analysen sind im Rahmen der Optimalitätstheorie (Prince und Smolensky 1993, McCarthy und Prince 1993) erfasst, die erlaubt, die Vielfalt der die Sprache determinierenden Interaktionen korrekt wiederzugeben.