Orchesterzeichnungen
Mit einem Beitrag von Hartwig Struckmeyer
Susanne Pikullik-Bastian
Über Jahre hinweg hat Susanne Pikullik-Bastian die Generalproben der Bremer Philharmoniker begleitet und die Musiker, Solisten und Dirigenten des Orchesters gezeichnet. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen, die Bewegungen, Gesten und ihre Besonderheiten festzuhalten. Das Ergebnis ist sehenswert und nun in dem Katalog „Orchesterzeichnungen“ zu bestaunen. Insgesamt sind darin 80 Beispiele versammelt. Ob Markus Poschner „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ von Richard Strauß dirigiert, Leopold Hager die „Linzer Sinfonie“ von Mozart oder Peter Altrichter Antonin Dvoràks „Stabat Mater“ – stets vermittelt sich dem Betrachter, mit welcher Leichtigkeit die Strichführung der Malerin die Stimmung, Pose, Haltung und den Augenblick einfängt – Momentaufnahmen, die das Gehörte, Gesehene und Empfundene sichtbar machen und zum „Klingen“ bringen. Mitglieder des Orchesters – Solisten Sänger und Instrumentalisten – sind so ausdrucksstark wieder gegeben, dass man glaubt, die lauten wie die leisen Töne zu hören und deren Bewegung in den Körpern wieder zu finden. Alles scheint aufgelöst und entrückt, der Alltag einer Erhabenheit, Spannung und Beseeltheit gewichen, die sich dem Faszinosum der Musik und dem Zusammenspiel ihrer dienstbaren Geister verdankt. Ein Buch für alle Musikliebhaber und Menschen, die Freude daran haben, sich in eine Welt zu versenken, die neue Räume schafft. Auch als Geschenk geeignet.