Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen
Hausnummerierung und Seelenkonskription in der Habsburgermonarchie
Anton Tantner
Die vorliegende Arbeit behandelt die Geschichte der Hausnummerierung und der Volkszählung in der Habsburgermonarchie. Im Zentrum steht dabei die Einführung der Hausnummerierung und „Seelenkonskription“ in den westlichen Ländern der Monarchie in den Jahren 1770-1772. Besondere Beachtung finden dabei die immensen Schwierigkeiten, mit denen die Kommissare bei der Durchführung ihres aufwändigen Geschäfts zu kämpfen hatten. Fragen der Papierproduktion rücken damit ebenso in den Vordergrund wie Fragen der Benennung der Subjekte und Ortschaften, Probleme der Klassifikation der Subjekte sowie der Definition der Nummerierungseinheit „Haus“.
Das Ziel der Arbeit ist die „Entfamiliarisierung“, das heißt das Aufweisen des Kontingenten, zuweilen auch Lächerlichen von Ordnungsystemen, womit Anregungen zu der immer wieder aufflammenden Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Volkszählungen, biometrischen Daten, Bürgerkarten usw. gegeben werden.
Anton Tantner, Historiker, geb. 1970, lebt und arbeitet in Wien als Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Universität Wien und wurde für die in diesem Buch veröffentlichte Arbeit mit dem Michael-Mitterauer-Preis für Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte ausgezeichnet.
Eine Galerie der Hausnummern finden Sie unter: http://tantner.net; weblog: http://adresscomptoir.twoday.net