Ordnungen des Außerordentlichen
Abenteuer - Raum - Gesellschaft
Oliver Grill, Philip Reich
Abenteuer erzählen heißt, kontingente Ereignisse in ein narratives Schema zu integrieren. Die paradoxe Fügung einer ‚Ordnung des Außerordentlichen‘ ist dem Abenteuer daher inhärent. Sie kennzeichnet, was durch das Abenteuer zur Darstellung gelangt: Zwischen den gut befestigten Überwachungsanlagen der Terra firma, von denen aus sich die Welt zur Wirklichkeit ordnen lässt, und dem offenen Horizont einer möglichen Terra incognita, der sich von dort aus auftut, lauern Mischwesen und Outcasts, Turbulenzen und Strudel. Vorstellungen von Ordnung und Unordnung drehen sich hier um-, gegen- und ineinander und entfalten so die Sogwirkung des Außerordentlichen. Der Sammelband betrachtet diese Konstellation aus drei Blickwinkeln: Er analysiert Raumordnungen, soziale und rezeptionspolitische Ordnungen in ihrem Verhältnis zum Außerordentlichen des Abenteuers. Dadurch werden historische Transformationen von Ordnungs- und Abenteuerkonzepten sichtbar.