Organisation und Gesellschaft
Eine systemtheoretische Analyse des Verhältnisses von Organisationen zu gesellschaftlichen Funktionssystemen
Michael Beetz
Organisation ist für die Koordination moderner Gesellschaft unverzichtbar. Gleichzeitig erzeugt die Eigenlogik formaler Organisation irrationale, parasitäre Effekte, die gesellschaftstheoretisch äusserst bedeutsam sind. Ausgehend vom intuitiven Alltagsverständnis der Gesellschaft als umfassend durchorganisiert und bürokratisch verwaltet wird der Leser in die Begriffswelt und die zentralen Fragen der Systemtheorie eingeführt. Diese dient als Instrument zur Rekonstruktion der gesellschaftlichen Funktion formaler Organisation und deren Folgen.Das Verhältnis von Organisations- und Funktionssystemen wird unter den Aspekten der strukturellen Kopplung, internen Differenzierung und wechselseitigen Emergenz analysiert. Durch die systematische Zusammenführung verstreuter Beiträge führt die Arbeit über den bisherigen systemtheoretischen Stand zu zentralen Grundsatzfragen hinaus. Dabei gelingt es dem Autor nicht nur, anhand der Übersetzung des Themas in theoretische Kategorien eine Einführung in die Systemtheorie zu bieten, vielmehr führt die kritische Interpretation der Ergebnisse auch zu einem inhaltlichen Erkenntnisgewinn über den Zusammenhang von Organisation und Gesellschaft.