Orte des Alterns – Weichenstellung der Wohn-Lebens-Situationim höheren Lebensalter
Ulrike Iken
Die Frage, wie das Leben im Alter würdig und mit größtmöglicher Selbstbestimmung gelebt werden kann, stellt eine zentrale Herausforderung dar. Die Wohnsituationen und damit die Lebenssituationen von Menschen im Alter ist ein Bereich von höchster gesellschaftlicher und individueller Relevanz: Solange wie möglich Zuhause? Oder so früh wie möglich mit einer altengerechten Wohnung vorsorgen? – In dieser Untersuchung werden Wohnentscheidungen als Ausdruck und Bedingung von Lebenslagen und Lebenssituationsentscheidungen identifiziert. Diese sind eingebettet in sozial-familiale Interaktionen und Austauschprozessen einerseits und Identitätsarbeit im höheren Erwachsenenalter andererseits. In einer Detailanalyse, die sich an den Methoden der qualitativen Sozialforschung orientiert, werden die mehr oder weniger bewussten Entscheidungsprozessen der beteiligten älteren Menschen in ihrem soziale Kontext, der Familienangehörigen, nachgezeichnet. Die Autorin führt in diesem Zusammenhang den Begriff der Weichenstellung ein. Wohn- und damit Lebensentscheidungen, so die These, sind Resultat der Ausbalancierung von individuellen, familiären und gesellschaftlichen Faktoren. So kommen ganz unterschiedliche Antworten zustande auf die Frage: Wie will ich leben, wenn ich älter bin?