Partei in Bewegung
100 Jahre KPÖ in Bildern
Manfred Mugrauer
Vor hundert Jahren, am 3. November 1918, wurde die Kommunistische Partei Österreichs gegründet. Sie ist damit die drittälteste kommunistische Partei der Welt und die älteste Partei Österreichs mit ungebrochener Kontinuität.
Hundert Jahre KPÖ bedeuten in erster Linie hundert Jahre aufrechten Gangs Hunderttausender Menschen durch die österreichische Zeitgeschichte. Wie mehr als 2.000 Abbildungen zeigen, waren Österreichs KommunistInnen in Politikfeldern aktiv, die sich wie eine Konstante durch sämtliche Perioden der Parteigeschichte ziehen: in Betrieben und Gemeinden, sozialen Kämpfen, friedenspolitisch, frauenpolitisch und im antifaschistischen Kampf. Hinzu kommt ein „Internationalismus der Tat“, der für alle Phasen der KPÖ-Geschichte kennzeichnend ist. Die KPÖ war dabei nicht nur eine politische und soziale Emanzipationsbewegung, sondern auch eine Kulturbewegung.
Der Bildband „Partei in Bewegung“ zeigt die 100-jährige Geschichte der KPÖ nicht nur unter politik- und organisationsgeschichtlichen Gesichtspunkten, sondern unter dem Blickwinkel ihrer Sozialgeschichte und Kulturgeschichte. Von einer Solidaritätsküche für streikende ArbeiterInnen in Pottendorf im Jahr 1931, der „Volksstimme“-Kolportage in der Nachkriegszeit, Unterschriftensammlungen für Appelle der Weltfriedensbewegung, der Bahnhofsbesetzung in Oberweiden im Jahr 1956, der Verhinderung von Soldatenaufmärschen in den 1960er Jahren, Demonstrationen für die Abschaffung des Paragrafen 144 bis zu Protestaktionen vor dem ORF und der US-Botschaft in den 1980er Jahren: Der Bildband dokumentiert die Geschichte der KPÖ und ihrer Aktivistinnen und Aktivisten als radikale soziale Bewegung.
Als herausragende Beiträge der KPÖ zum kulturellen Leben seien nur das „Neue Theater in der Scala“ und der Jura-Soyfer-Abend im Audimax der Universität Wien im Mai 1975 mit Helmut Qualtinger und den Schmetterlingen genannt. Zahlreiche Abbildungen von den Kundgebungen am 1. Mai und den Volksstimmefesten im Wiener Prater gegen weitere Einblicke in die Kulturgeschichte der österreichischen KommunistInnen.