Personalanreizstrategien junger Wachstumsunternehmen
Eine empirische Untersuchung auf Basis der Anreiz-Beitrags-Theorie
Carina Lomberg
Junge Wachstumsunternehmen sehen sich im Zuge ihrer Entwicklung mit einer Reihe kritischer Herausforderungen konfrontiert, die zumeist aus einer Ressourcenknappheit und dem Mangel an organisationaler Legitimität resultieren. Für die erfolgreiche organisationale Entwicklung junger Unternehmen müssen interne Prozesse und Managementsysteme optimal an den jeweiligen Entwicklungsstand angepasst werden. In diesem Zusammenhang spielt die Rekrutierung und Bindung von hochqualifiziertem Personal eine entscheidende Rolle.
Die akademische Literatur attestiert jungen Wachstumsunternehmen jedoch gerade im Bereich des Human Resource Managements ein Defizit. In der Tat zeichnen sich derartige Unternehmen im Vergleich zu größeren und etablierten Unternehmen oftmals durch weniger institutionalisierte und formalisierte HR-Prozesse aus. Kennzeichnend für junge Wachstumsunternehmen im Vergleich zu etablierten Wettbewerbern sind aber nicht nur die geringeren Ressourcen, sondern auch der mögliche Einsatz funktionaler Äquivalente. Daher zielt die vorliegende Arbeit darauf ab, die Möglichkeiten und Grenzen junger Wachstumsunternehmen bei der Rekrutierung und Bindung hochqualifizierten Personals zu eruieren, indem die Schlüsselanreize identifiziert werden, denen besondere Bedeutung für die Entwicklung von Mitarbeitercommitment und hoher Verbleibeabsicht der Mitarbeiter zukommt.
Die postulierten Zusammenhänge werden im Zuge einer empirischen Studie einem Bewährungsversuch ausgesetzt. Die Analyse basiert auf einer Stichprobe von insgesamt 215 Angestellten, von denen 60 in jungen wachstumsorientierten Unternehmen beschäftigt sind – dieser Teil steht im Zentrum der Untersuchung. Der Datensatz wird mit dem Partial-Least-Squares-Verfahren (PLS) zur Strukturgleichungsmodellierung analysiert.
Die vorliegende Arbeit wurde vom Förderkreis Gründungs-Forschung e. V. im Jahr 2007 mit dem „FGF-Studienpreis“ ausgezeichnet.