Phänomenologische Untersuchungen über die sinnlich-anderssinnliche Natur der Farben, ihre Nichtableitbarkeit und die Richtung ihres Ursprungs
Joost W.H. Groot
Es gibt außer dem Denken wohl kein anderes Phänomen, das uns Menschen so intensiv mit der physischen Welt in Verbindung bringt, diese materiell erscheinen lässt und zugleich ihre Materialität so fundamental in Frage stellt, wie die Farbe.
Die Tatsache, dass Licht und Materie nicht sichtbar sind, zusammen mit der alleinigen Sichtbarkeit der Farbe, macht, dass sie nicht voneinander ableitbar sind. Die Wahrnehmung zeigt, dass Farbe ihren Ursprung weder im Licht noch in der Substanz findet, sondern für ihr Erscheinen auf diese zukommt. Die prinzipielle Nichtableitbarkeit dieser drei interaktiven Entitäten birgt Konsequenzen für die bestehende Lichtlehre und die Sinnesphysiologie; es ist an der Zeit, dass sie gezogen werden.
Aus einem Zusammenfügen verschiedenster Beobachtungsbereiche ergeben sich Erkenntnisse und Fragen, die in eine andere Richtung weisen als das, was heute unterrichtet wird.