Philipp von Zesen
Wissen – Sprache – Literatur
Maximilian Bergengruen, Dieter Martin
Das Werk Philipp von Zesens (1619–1689) wurde in den zurückliegenden Jahrzehnten editorisch gut aufbereitet, von der Frühneuzeitforschung aber bislang in seiner thematischen Breite noch nicht hinlänglich erschlossen. Diese Lücke sucht der Sammelband, der die ausgearbeiteten Referate einer im Herbst 2006 in Basel ausgerichteten Tagung enthält, zu schließen, indem er Zesens Werk in einer großen Fülle von Aspekten neu beleuchtet und neben seinen dichtungs- und sprachtheoretischen Innovationen vor allem auch seine Stellung in den zeitgenössischen Wissensdiskursen in den Blick nimmt: Zesen wird nicht nur als Dichter und Poetologe, sondern auch als Naturphilosoph, Mythologe und als Politiker vorgestellt; sein Werk wird komparatistisch in neue Zusammenhänge gestellt, und vielfältige Quellen seiner Streitigkeiten mit der Fruchtbringenden Gesellschaft werden erstmals zugänglich gemacht; das Projekt einer kommentierten Neuedition von Zesens lateinischem Coelum astronomico-poeticum wird vorgestellt und Zesens Versuche einer „Selbstnobilitierung“ werden umrissen.