Physik im Garten der kollaborativen Improvisation / Die kleine Göttin
Das sprechende Physikmagazin
Otto Kraz
In der physikalischen Forschung ging es schon immer, wenn Dinge unerklärlich waren, um die Frage: Gibt es Gott? Denn wenn es Gott gibt, dann kann man ja alles Unerklärliche auf ihn abwälzen. Unsere Vorväter und -mütter hatten das komplett so gemacht. Wir haben heute unsere Zweifel. Aber wer denkt, die Frage nach Gott wäre in Physiker:innenkreisen kein Thema mehr, der täuscht sich. Gott ist noch immer eine spannende Auseinandersetzung. Hat er auf den Knopf gedrückt, als der Urknall losging? Der Vatikan sieht das inzwischen so, seit man Galilei rehabilitiert hat. Noch gar nicht so lange her. Dieses kleine DIN A5 Heft dient mit einem ganz eigenen Blickwinkel dem Erfassen der heutigen Erkenntnisse über die Natur, soweit sie an der Schule unterrichtet werden. Der Blickwinkel ist der einer kleinen Göttin, die zu spät zum praktischen Unterricht kommt, in dem es um den Bau eines eigenen Universums geht. In der Materialausgabe bleibt nur noch wenig zurück, deshalb baut sie ein Universum, das mit sehr wenigen Bauteilen auskommt. Unser Universum. Ich habe diese Sichtweise oft mit Schüler:innen in der Kursstufe durchgespielt, um ihnen die Brillanz unserer Naturgesetze auf eine ganz andere Art näherzubringen.