Politische Schriften
Martin Buber, Abraham Melzer, Rupert Neudeck, Robert Weltsch
„Ist das Miteinanderleben zweier Völker vom politischen Begriffskreis von Mehrheit und Minderheit abhängig!“ Buber über Israel.
Martin Buber war mit seinem philosophischen, theologischen und literarischen Werken eine der zentralen Figuren des europäischen Geisteslebens. Schon zu Beginn der zionistischen Bewegung und der jüdischen Einwanderung nach Palästina sah er künftige Konflikte voraus und warb dafür, gute Beziehungen zu den Arabern aufzubauen. Er ahnte, dass sonst die jüdischen Einwanderer nur als Vorposten des Westens (speziell der Briten) angesehen und auf den Widerstand der arabischen Bevölkerung stoßen würden. Der nicht genau geklärte Grenzverlauf wurde eine stete Quelle für Konflikte in den kommenden Jahren. Jüdischer Terrorismus wetteiferte mit arabischem.
Martin Buber beobachtete die politische Entwicklung in Palästina genau. Auf dem zionistischen Weltkongress 1929 in Zürich sagte er, es sei für ihn bei seinem Besuch dort zwei Jahre zuvor „erschreckend“ gewesen, „wie wenig wir den arabischen Menschen kennen“ und schloss mit den prophetischen Worten: „Wir haben in Palästina nicht mit den Arabern, sondern neben ihnen gelebt. Das Nebeneinander zweier Völker auf dem gleichen Territorium muss aber, wenn es sich nicht zum Miteinander entfaltet, zum Gegeneinander ausarten.“ Dieser Band versammelt die zentralen politischen Schriften Bubers: Reden, Aufsätze, Briefe, Rezensionen, Polemiken und Interviews. So entsteht zum ersten Mal ein umfassendes Bild des politischen Buber, sowohl in seiner inner-jüdischen Politik wie auch in seinen hellsichtigen Stellungnahmen zu jüdisch-arabischen Problematik, die bis heute aktuell geblieben sind und mit denen er zum Vater der israelischen Friedensbewegung geworden ist.
Nur bei uns.