Postimperiales Asien
Die Zukunft Indiens und Chinas in der anglophonen Weltöffentlichkeit 1919-1939
Silke Martini
Nach dem Ersten Weltkrieg suchen Indien und China ihren Platz in der Welt. Die Ideale und Strukturen internationaler Kooperation und Organisation, von denen diese Jahre weltpolitisch stark geprägt sind, bieten den Rahmen für verschiedene und zum Teil konkurrierende Entwürfe eines postimperialen Asien. In grenzübergreifenden Kommunikationskanälen politischer, gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und journalistischer Natur bildet sich eine anglophone Weltöffentlichkeit heraus, in der die Zukunft Indiens und Chinas als unabhängige Nationalstaaten auf Augenhöhe mit den westlichen Mächten verhandelt wird. Diese transnational angelegte Ideengeschichte untersucht die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Modernisierungs- und Weltordnungskonzepte, die in dieser Zeit des Wandels für Indien und China formuliert wurden.