Prognose, Separation, Erfassung und Abrechnung des Bodenaushubs beim flüssigkeitsgestützten Schildvortrieb
Thorsten Weiner
In der Tunnelbaupraxis kommt dem Bodenmassenmanagement vor dem Hintergrund zunehmender ökologischer Anforderungen und abnehmender ökonomischer Gestaltungsspielräume eine wachsende Bedeutung zu. Dies trifft in besonderem Maße beim flüssigkeitsgestützten Schildvortrieb in feinkörnigem Baugrund zu, da durch die vielfältigen mechanischen und hydraulischen Einwirkungen auf den Bodenaushub der Umgang mit der Materie hinsichtlich der Separation und Deponierung besonders schwierig ist. Eine wissenschaftlich fundierte Basis für das Bodenmassenmanagement existiert bisher nicht.
In dem Rechercheteil der vorliegenden Arbeit wird erstmalig der Prozess des Bodenmassenmanagements beim flüssigkeitsgestützten Schildvortrieb in einem ganzheitlichen Ansatz beschrieben, systematisiert und kategorisiert.
In dem umfangreichen experimentellen Teil der Arbeit wird die Entwicklung und Durchführung eines neu entwickelten Versuches zur Feststellung der Dispergierungsneigung verschiedener Böden und veränderlicher Gesteine behandelt.
Mit den Ergebnissen der Arbeit wird die baugrundimmanente Erschwernis durch Dispergierung bei der Nutzung von Stütz- und Förderflüssigkeiten erstmals indikativ beschreibbar. Die Arbeit enthält hierzu konkrete Empfehlungen für die Tunnelbaupraxis und schafft damit eine erste sachliche Grundlage für ein oft strittiges Thema, das in der Vergangenheit vielfach mit Bauablaufstörungen und Mehrkostenforderungen verbunden war.