Projektevaluation alternativ – Fieldwork mit Straßenkindern in Entwicklungsländern
Albrecht Wilke
In dieser Studie geht es um die Evaluation eines Projekts, also um die Einschätzung einer Einrichtung. Dabei handelt es sich um ein Projekt für Strassenkinder, das als Gugma sa Kabataan (Liebe für Kinder) bezeichnet wird, und um eine Evaluation durch Fieldwork, die als Case Study (Falluntersuchung) bewerkstelligt wird. Strassenkinder und Fieldwork sind vielseitige Erscheinungen mit umstrittenen Bezeichnungen. Allerdings steht fest, dass erstere unter mehr oder weniger schwierigen Umständen leben und dass letzteres sich als geeignet für die Forschung mit Strassenkindern zeigt. Die Durchführung am Beispiel von Gugma sa Kabataan als Case Study wird vorgenommen, um zu dem komplexen Thema Projektevaluation abstrakte Ideen als konkrete Realisierungen fassbar zu machen. Entwicklungsländer bergen auch Hindernisse für den Forscher, wie beispielsweise Korruption und Terrorismus. Die Herausforderung für den Forscher besteht darin, trotz dieser Hindernisse Fieldwork mit Strassenkindern innerhalb deren widriger Umfelder in Freiheit und im Gefängnis zu betreiben. Die Philippinen werden als Beispiel verwendet, weil dort die Kultur von Projekten und Evaluationen in hohem Mass entwickelt ist und gut für Vergleiche benutzt werden kann. In der Entwicklungszusammenarbeit sind sowohl Evaluationen von Projekten als auch Fieldwork mit Strassenkindern wie Sand am Meer vorhanden. Doch die Wissenschaft scheint um eine Vernetzung von beiden einen grossen Bogen zu machen wegen der damit zusammenhängenden und teilweise unauflösbaren Schwierigkeiten. Der Autor wagt eine Vernetzung von beiden als Case Study zu Gugma sa Kabataan, wobei die damit zusammenhängenden und teilweise unauflösbaren Schwierigkeiten nicht unterschlagen, sondern offengelegt werden.