Prozessatmosphären-Werkstoff-Wechselwirkungen bei dem flussmittelfreien Löten von austenitischen Chrom-Nickel-Stählen
Hans Jürgen Maier, Daniel Wulff
Das Löten wird in der industriellen Großserienfertigung häufig zum Fügen von Baugruppen aus Edelstählen eingesetzt. Prominente Beispiele sind Abgasrückführungskühler oder Wärmetauscher. Diese werden in der Regel flussmittelfrei unter Vakuum oder Schutzgasatmosphären gefügt. In der löttechnischen Praxis wird im Hinblick auf zuverlässige und reproduzierbare Lötverbindungen meist auf langjährige Erfahrungswerte zurückgegriffen oder es werden entsprechende, teils aufwendige, Versuchsreihen durchgeführt, um optimale Prozessbedingungen festzulegen.
Um ein vertieftes Verständnis über die ablaufenden physikalisch/chemischen Prozesse bei dem flussmittelfreien Löten von Edelstählen zu gewinnen, wurden im Rahmen dieser Arbeit die auftretenden Wechselwirkungen zwischen verschiedenen austenitischen Cr-Ni-Stählen, Lotwerkstoffen und Prozessatmosphären systematisch untersucht und ein Modell zur Beschreibung der ablaufenden Wechselwirkungen entwickelt.