Psychoanalytische Schulen im Gespräch – Band 3
Psychoanalytische Bindungstheorie und moderne Kleinkindforschung
Wolfgang Mertens
Welche Theorien und Methoden der psychoanalytischen Behandlungstechnik sind heute noch maßgeblich? Welche Theorien und Methoden der psychoanalytischen Behandlungstechnik sind heute noch maßgeblich? Im Zeitalter einer pluralistischen Psychoanalyse werden Austausch, systematischer Vergleich und wechselseitige Befruchtung der verschiedenen Richtungen besonders wichtig. In diesem dritten Band werden zunächst die theoretischen und methodischen Konzepte der klassischen Bindungsforschung von John Bowlby und Mary Ainsworth dargestellt. Bowlby blieb über 20 Jahre vom psychoanalytischen Mainstream unbeachtet, erst ab den 90er Jahren gab es eine zögerliche Rezeption. Die psychoanalytische Erweiterung der Bindungstheorie vor allem durch Peter Fonagy und Mary Target hat zu einer neuen Therapieform geführt, der mentalisierungsbasierten Psychotherapie, deren Grundzüge in einem weiteren Kapitel diskutiert werden. Kleinkindforscher wie Louis Sander, Daniel Stern und Edward Tronick sowie eine Bostoner Gruppe von Psychoanalytikern, Bindungs- Säuglings- und Kleinkindforschern fordern mit innovativen Konzepten wie dem Jetzt- und Begegnungsmoment herkömmliche Sichtweisen von therapeutischer Veränderung heraus. An einer fiktiven Diskussion in drei Gesprächsrunden nehmen teil: ein an Bowlby orientierter Psychoanalytiker, eine an Fonagy orientierte Psychoanalytikerin, ein an der Kleinkindforschung orientierter Psychoanalytiker, eine Post-Selbstpsychologin, ein relationaler Psychoanalytiker, ein Objektbeziehungstheoretiker, eine klassische und eine zeitgenössische Freudianerin, ein Post-Ichpsychologe, eine Post-Kleinianerin, eine interdisziplinär orientierte Psychoanalytikerin, eine psychoanalytische Psychotherapieforscherin, ein Philosoph und ein Laie. Der erste Band dieser Reihe mit dem ‚Titel Strukturtheorie, Ichpsychologie und moderne Konflikttheorie‘ (ISBN 978-3-456-84863-1) sowie der zweite Band mit dem Titel ‚Selbstpsychologie, Post-Selbstpsychologie, relationale und intersubjektive Kritik‘ (ISBN 978-3-456-84961-1) sind 2010 und 2011 erschienen. ‚Dem Autor gelingt das Kunststück, seine Leserschaft – wann immer man das Buch öffnet – Zeugen einer engagierten Diskussion werden zu lassen.‘ www.schule.at