Psychogramme der Postmoderne
Neue Untersuchungen zum Werk Patrick Süskinds
Andreas Blödorn, Christine Hummel
Patrick Süskind hat mit seinen Büchern, die stets sonderbare Einzelgänger ins Zentrum stellen, nahezu alle literarischen Gattungen und Genres bedient. Mit dem vorliegenden Band liegt erstmals eine Gesamtdarstellung seines literarischen Werks vor: der frühen Kurzprosa („Ein Kampf“, „Der Zwang zur Tiefe“ und „Das Vermächtnis des Maître Mussard“), des vielgespielten Einpersonenstücks „Der Kontrabaß“, des unlängst verfilmten Erfolgsromans „Das Parfum“, der kunstvoll komponierten Novelle „Die Taube“ sowie der parabelhaften Erzählung „Die Geschichte vom Herrn Sommer“, der bislang letzten Prosapublikation Süskinds.
Die sieben in diesem Band versammelten literaturwissenschaftlichen Beiträge setzen sich mit den zentralen Thesen der Süskind-Forschung auseinander, indem sie zugleich Psychogramme der einzelnen Heldenfiguren entwerfen und nach deren je spezifischer Wirklichkeitskonzeption fragen. Darüber hinaus versuchen die Studien eine differenzierte Einordnung der einzelnen Werke in den mit Süskind häufig assoziierten Kontext der Postmoderne sowie in aktuelle literarische und literaturwissenschaftliche, kulturwissenschaftliche und philosophische Diskurse. Dabei werden nicht nur formale und ästhetische Eigenarten, sondern auch thematische Linien wie Solipsismus und Ekel, Xenophobie und Sprachlosigkeit sichtbar.