Psychotherapie schizophrener Psychosen
Einführung in die gestufte Psychotherapie neurotisch-psychotischer Entwicklungen
Tom Gebhardt
Durch die Overencoding Theorie wird die Vorgeschichte Schizophrener erstmals als neurotisch psychotische Entwicklung erkannt und die Veränderungen in ihrem Denken, Fühlen und Handeln lediglich als Fortsetzung und Extremausprägung neurotischer Symptomatik gesehen.
Dennoch verbietet sich bei schizophrenen Psychosen ein konventionelles neurosetherapeutisches Vorgehen:
Da der Psychotherapeut Gefahr läuft, vom Schizophrenen wahnhaft missverstanden zu werden und wahnhafte Einstellungen wegen ihrer extremen Überzeugtheit sich ohnehin nicht mit herkömmlichen Methoden verändern lassen, ist eine besondere Eingangstherapie notwendig, die die Wahngewissheit des Schizophrenen erst einmal abbaut. Dann erst kann die Ausgangsneurose seiner neurotisch psychotischen Entwicklung angegangen werden, um eine erneute psychotische Krise nachhaltig zu verhindern.
Zugleich gibt die Overencoding Theorie erstmals Antworten für bisher ungelöste Rätsel in der Schizophrenietherapie: Sie erklärt u.a. die Gründe für eine Drehtürpsychiatrie, die psychotherapeutische Wirkung von Neuroleptika und warum eine medikamentöse Behandlung zwar eine notwendige, aber niemals hinreichende Bedingung für eine erfolgreiche Schizophrenie-Therapie sein kann.
Mit einem Beitrag von Prof. Manfred Bleuler zum Vergleich seiner Dysharmonie Theorie mit der Overencoding Theorie neurotisch psychotischer Entwicklungen.