Qigong Yangsheng
Gesundheitsfördernde Übungen der traditionellen chinesischen Medizin
Gisela Hildenbrand, Guorui Jiao
Qigong stellt neben der Akupunktur und Arzneimitteltherapie einen bedeutenden Zweig der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) dar. Die therapeutische Wirkung der Qigong Übungen beruht auf der Beeinflussung physiologischer Prozesse im Sinne einer Regulation und Stärkung durch ganz bestimmte Körperhaltungen oder Bewegungen, durch verschiedene Methoden der Atemführung und durch geistige Übungen. Qigong hat eine lange Tradition, die sich bis vor unsere Zeitrechnung zurück verfolgen läßt. Die Übungen sind Ausdruck daoistischer Philosophie und folgen zugleich den Vorstellungen, die der Akupunktur zugrunde liegen. Zahlreiche Übungsmuster tragen den Namen von Tieren, deren geschmeidige Bewegungen nachgeahmt werden, z. B. „der Kranich breitet die Schwingen aus“. Das vorliegende Buch ist die Übersetzung eines chinesischen Standardwerkes. Der historische Hintergrund und die Beziehung der Übungen zur TCM werden ausführlich behandelt und mit zahlreichen klassischen Zitaten belegt. Die Anwendung des Oigong in der Präventivmedizin und der Therapie chronischer Erkrankungen sowie die besondere Bedeutung der Übungen für die Geriatrie werden aus Sicht der TCM dargelegt. Wichtige Übungssysteme werden detailliert beschrieben. Auf schädliche Auswirkungen, die durch fehlerhafte Übungspraxis entstehen können, wird ausführlich eingegangen; die Korrekturmöglichkeiten solcher Fehler werden aufgezeigt. Erste Forschungsergebnisse, die die Wirkung des Qigong aus naturwissenschaftlicher Sicht erklären, sowie Ergebnisse klinischer Untersuchungen werden aufgeführt. Durch die zunehmende Bedeutung von Methoden, die die körpereigenen Heilungskräfte mobilisieren und die in Disharmonie geratenen Körperfunktionen regulieren können und die zugleich lediglich die eigene Übung des Patienten erfordern, kommt diesem Buch große Bedeutung zu.