Qualität und Gleichwürdigkeit im Einsatz von Schulbegleithunden
Die Tiergestützte Intervention allgemein und auch der Einsatz von Hunden im schulischen Bereich wird immer beliebter und entwickelt sich weiter. Eine aktuelle Untersuchung von Schulbegleithunden in Bayern zeigt allerdings, dass trotz der heute vielfältigen Informationsmöglichkeiten der Einsatz oft auf Kosten der Hunde geht und PädagogInnen und SchülerInnen leider häufig noch die nötige Sachkenntnis für den Einsatz der Hunde fehlt.
Dieses Buches möchte deshalb vielfältige Informationen und Ideen vermitteln und den Blick für die Gleichwürdigkeit der eingesetzten Hunde schärfen. Dabei geht es nicht um „höher, schneller, weiter“, sondern darum, dass die Hunde in aller Ruhe ankommen und dann in aller Ruhe wirken können. Es geht aber auch darum, den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann der Hund in den Ruhestand gehen sollte. Auch Hunde haben, genau wie wir Menschen, diesen Ruhestand verdient, auch wenn sie selber das nicht deutlich vermitteln.
Und in den Weiterbildungen geht es allgemein um die Punkte, die erfüllt sein müssen, um den Hund gut in der Schule einzuführen und um die Vermittlung einer fundierten Hundesachkunde.
Ein wichtiger Aspekt einer qualifizierten Team-Weiterbildung ist es aber auch, die individuellen Stärken und Schwächen eines Mensch-Hund-Teams herauszuarbeiten und die Hunde im Einsatz optimal zu schützen und zu unterstützen.
Die hier dokumentierten Standards stellen keine absolute Wahrheit dar, sondern geben die Erkenntnisse des Vereins zum aktuellen Zeitpunkt wieder. Dafür haben sich ca. 35 im Verein vernetzte DozentInnen 2022 viele Male online und auch in Präsenz getroffen und in einem Konsensprozess die hier aufgeführten Aspekte herausgearbeitet. Eine QNS-Arbeitsgruppe wird die Standards zukünftig den aktuellen Entwicklungen anpassen.
Aus Sicht des Vereins soll und muss es nicht den Schul(begleit)hund geben, sondern gerade die Individualität der Hunde bzw. des Mensch-Hund-Teams bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Unabdingbar ist aber, dass alle Hunde gleichwürdig behandelt werden, und gerade im schulischen Bereich bietet das die Chance, dass in der Generation von morgen Kommandos und Leinenruck in der Hundeerziehung hoffentlich keine Rolle mehr spielen und die Beißvorfälle in den Familien sich verringern.